Musik – ist das nicht ein heikles Thema für
Hörbehinderte? Viele schwerhörige und gehörlose Menschen, die Musik
praktizieren, wissen es besser. Und so sind zu diesem Kofo auch einige
Besucher gekommen, die selbst mit Spaß Musik machen.
Yvonne Weber hat aber auch alle anderen Zuschauer zum Mitmachen motiviert:
Trommeln, Fingerklaviere, Klangschalen und Windspiele wurden ausprobiert.
Allen Ängstlichen hat sie Mut gemacht: Musik muss nicht perfekt klingen,
sie kann „schräg“ sein, so hat die Referentin Musik während eines längeren
Aufenthaltes in Westafrika erlebt. Gesang, Klang, Tanz und Rhythmus
gehören dort zum Alltag.
In ihrem Vortrag berichtete die Referentin über ihre Arbeit als Musiktherapeutin
am Implant Centrum Freiburg, das seit 2008 Musiktherapie im Rehabilitationskonzept
anbietet. Yvonne Weber-Kaltenbrunn orientiert sich an der „leiborientierten“
Musiktherapie. Hier steht nicht das auditive Hören im Vordergrund, sondern
das ganzkörperliche Erleben von Musik. Man erfährt neue Wahrnehmungs-
und Ausdrucksmöglichkeiten, ganz ohne Anstrengung auf Sprache. Spaß
und Entspannung unterstützen den therapeutischen Erfolg.
In der anschließenden Diskussion stellte sich auch der Chor „TonZeichen“
vor. Die schwerhörigen Chormitglieder waren fast vollzählig vertreten.
Ein gehörloser Teilnehmer fragte, ob denn alle Bereiche des Musikerlebens
auch von voll tauben Menschen erfahren werden können. Seine früheren
Musik- und Tanzerfahrungen in Diskotheken hat er als gymnastische Anstrengung
mit anschließendem Muskelkater in Erinnerung…
So war es eine unterhaltsame, aber vor allem auch interessante Veranstaltung
mit vielen neuen Aspekten. Hier eine kurze Biografie der Referentin
mit Kontaktadresse: Zur
Person
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