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Kofo Essen 11.02.2015"Der Deutsche Gehörlosen-Bund - Geschichte und Bedeutung für Gegenwart und Zukunft"Helmut Vogel (Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes, freiberuflicher Historiker und Dozent) |
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Helmut Vogel nahm zuerst zu aktuellen
Entwicklungen Stellung. Dann begann er seinen Vortrag über die
Geschichte des DGB nach seiner Wiedergründung 1950 bis heute. Seit den
70er Jahren waren Gebärdensprache, Bildung, Dolmetschereinsatz und
Aufklärung der Öffentlichkeit (z.B. am Tag der Gehörlosen) wichtige
Schwerpunkte der Verbandspolitik. Die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit
zeigte sich 1981 bei einer breiten Unterschriftenaktion für die
Untertitelung von Fernsehsendungen, die 580.000 Unterschriften brachte!
In den folgenden Jahren war neben dem Einsatz für die Anerkennung der
Gebärdensprache die Kultur gehörloser und gebärdensprachiger Menschen
ein zentrales Anliegen. Die ersten Kulturtage fanden statt und
Kulturpreisträger wurden nominiert. International arbeitet der DGB im
Weltverband der Gehörlosen (WFD) mit und beteiligte sich damit an der
Ausarbeitung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Bei vielen älteren Zuschauern weckte der Vortrag
viele Erinnerungen an selbst erlebte Aktionen – für jüngere wurde
deutlich: Politische Erfolge fallen nicht vom Himmel, sie sind das
Ergebnis engagierter Arbeit In der Diskussion wurde deutlich, dass auch heute noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist. Das geplante Bundesteilhabegesetz ist eine Chance zur Beendigung der Diskriminierung im privaten, sozialen und kulturellen Bereich und soll entscheidende Verbesserungen bringen, z.B. einkommensunabhängigen Dolmetschereinsatz. Zum Konflikt mit der Kölner Arbeitskreis Sign-Teilhabe erklärte Helmut Vogel, dass Zuständigkeiten und Kommunikationsstrukturen beachtet werden müssen. Zum Abschluss meinte der Referent, dass es sehr wichtig ist, Landes- und Ortsverbände in die politische Diskussion einzubeziehen. Eine kleinschrittige Vorgehensweise kann mehr Erfolg bringen. |
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