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Kofo Essen 08.06.2022"Politische Repression in der Sowjetunion - der schwarze Tag für die taube Gemeinschaft"Roman Poryadin (Vermessungstechniker, tauber Gebärdensprachdolmetscher) |
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Roman berichtete mit zahlreichen Fotos über ein
Ereignis im Jahr 1937 in seiner Heimatstadt St. Petersburg (früher
Leningrad / Sowjetunion).Während des stalin‘schen Terrors wurden auch 54
taube Personen inhaftiert, 35 von ihnen erhielten die Todesstrafe. Lange Zeit wurde über diese Vorfälle geschwiegen,
auch seine Großmutter, die selbst verhaftet worden war, erzählte ihm
nichts. Von seinem Vater erfuhr er nur wenig – daraufhin recherchierte
Roman im Internet und stieß auf die Veröffentlichungen von David
Ginzburgsky, der diese Vorfälle aufgedeckt hat. Interessant war auch die Tatsache, dass es noch in
den 30er Jahren eine enge Verbindung zwischen deutschen und russischen
tauben Personen gab. Der Leningrader Gehörlosenverein hatte 6000
Mitglieder und führte ein großes Gehörlosenzentrum mit Theater,
Festräumen und Schlafsälen. Häufig waren deutsche Gäste zu Besuch. So flüchtete auch Albert Blum, ein taubes
KPD-Mitglied, vor den Verfolgungen nach dem Reichstagsbrand 1933 nach
Leningrad – und die Geschichte, die Roman ausführlich recherchierte,
nahm ihren Lauf…. |
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